Herbst Boerenrustcamping

Zeeland im Herbst

Wir besuchen etwa 5 Mal im Jahr Zeeland, natürlich auch im Herbst,  und kommen dazu immer wieder an unseren Lieblingscampingplatz zurück.

Schon oft haben unsere Besucher uns gefragt, was wir hier an diesem Ort so schön finden, denn es ist sehr ruhig und abgelegen. Kurzum: genau das ist es, was uns hier so wohl fühlen lässt.

In unserem Alltag stehen wir ständig unter Strom: der Wecker geht für den Mann um fünf Uhr morgens und oft stehe ich mit ihm gemeinsam auf. Um kurz nach sechs stehen die Jungs auf und gehen zur Schule. Ab sieben wird der Haushalt gemacht, um spätestens acht Uhr sitze ich im Büro..und in diesem Stil geht das den ganzen Tag weiter bis in den späten Abend. Die Tage sind absolut durchgetaktet und wenn sich Unvorhergesehenes ereignet, wird das natürlich auch abgearbeitet. Leben mit Terminen und Plänen und ständig unter Strom.

Wenn wir hier auf Zeeland sind, ist das gänzlich anders. Der Wecker wird ausgeschaltet, wir leben in den Tag hinein und machen, wozu wir Lust haben. Natürlich wird auch gearbeitet, aber dann, wenn es notwendig ist oder unsere Kunden uns brauchen.

 

Entschleunigung

Zeeland ist absolute Entschleunigung für uns alle, auch für die Jungs. Ja, und oft bekommen wir die Frage gestellt: „Warum denn immer Zeeland?“ Ganz einfach: wir sind gern hier und die Entfernung ist gut zu bewältigen, wenn Zuhause etwas wäre, das unsere Anwesenheit braucht.

Zeeland im Herbst ist für uns immer die schönste Zeit, das haben wir mittlerweile festgestellt.

Es ist herrlich ruhig hier, die Touristen (zu denen wir zwar auch gehören, uns aber nicht mehr so sehen) sind sehr übersichtlich und die Landschaft ist einfach nur wunderbar.

Es herrscht in der Natur und bei den Menschen so etwas wie Feierabendstimmung, Kerzen werden angemacht, dicke Socken angezogen und sich in Ruhe hingesetzt.

Gestern haben wir kurz einen Auxerrois im Weingut „De kleine Schorre“ genossen und der Kellner, der im Sommer rastlos herumflitzte, saß entspannt am Tresen und schaute in seinen Laptop. Wir waren nämlich die einzigen Gäste. Und dazu noch recht anspruchslos. Ich fand diese Situation sinnbildlich.

Genauso wie unsere liebe Jacqueline, die im Theetuin immer parat steht, um den Gästen das Leckerste zu zaubern, eine ganze Zeitlang Ruhe hatte, um sich mit uns im Sitzen zu unterhalten. Das war einfach toll!

Ich stehe auch hier immer sehr früh auf und geniesse die Bilder, die mir die Landschaft zeigt. Ich versuche sie oft, festzuhalten, aber manchmal wünsche ich mir einfach, dass meine Augen eine Kamera sind. Diese Stimmung hält keine Kamera der Welt fest. 

Und natürlich habe ich hier viel Gelegenheit, neue Inspiration zum Malen zu finden. Und Zeit und Ruhe zum Malen natürlich auch. Es ist immer etwas schwierig, im wackeligen Wohnwagen präzise zu arbeiten, aber hier darf ich mittlerweile das große Gartenhaus im Theetuin nutzen, um dort gemütlich zu sitzen und zu malen, wenn es im Wohnwagen nicht geht.

Für manch´ einen ist es hier das „Ende der Welt“, für mich ist es ein Lieblings-Ort und es fühlt sich immer an, wie Nachhause kommen.